Zusammenfassung, Licht und Schatten Fazit

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Zusammenfassung

Das Hymer B-ML-I 780 (Modelljahr 2022/2023) auf Mercedes-Benz Sprinter Basis ist die Krönung der Vollintegrierten B-Klasse Baureihe und verfügt über einen großzügigen und offenen Wohnraum. Unser Premium Luxus Wohnmobil mit einer Länge von 7,89 m hat dank des SLC Tiefrahmen eine Menge Zuladungsreserven übrig, besonders wenn man nur zu zweit unterwegs ist. Mit den zahlreichen Mercedes-Assistenzsystemen und der umfangreichen Ausstattung steht dem perfekten Campingurlaub nichts mehr im Wege.

So weit, so gut.

 

Tipps bei der Ausstattung

Zum Kaufpreis für das Hymer B-ML-I 780 Wohnmobil kommen noch ca. 10.000 bis 11.000 Euro für die zusätzlichen Ausbaustufen dazu. Mit den Ausbaustufen haben wir uns fast 16 Monate lang beschäftigt und kennen uns in Sachen Zubehör recht gut aus.

Wer unsicher ist, oder eine Beratung bzw. Empfehlung benötigt, kann sich gerne über unser Kontaktformular melden.

 

Licht und Schatten

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten und wir kommen zu dem Thema, was uns alles am dem Hymer B-ML-I 780 nicht gefällt. Vorweg, alle unten aufgelisteten Punkte basieren auf unseren persönlichen Erfahrungen und Vergleiche mit andere Wohnmobile der Konkurrenz.

Wie oben in der Zusammenfassung geschrieben, liegt der Hymer B-ML-I 780 in der oberen Premiumklasse jenseits der 190.000 Euro (Stand Q2-2023) und da sind unsere Erwartungen,
für sehr viel Geld auch das maximale und das Beste zu bekommen.

In den 6 Monaten, wo wir ausgibt den Hymer getestet haben, sind leider unsere Erwartungen NICHT bestätigt worden, im Gegenteil.

 

Negativ hat die Konfiguration des Wohnmobils begonnen.

  • So gibt es absolut unverständliche Optionen, wie zum Beispiel der zusätzliche Schrank statt eines Sitzes. Wählt man diese Option, muss man ebenfalls die elektrischen Rollladen für schlappe 1600.- Euro mit bestellen. Die Frage ist, was hat der Schrank an der Tür mit der Rolladen an der Frontscheibe zu tun?
  • Wieso kann bei der Konfiguration des LED-Scheinwerfer, keine zusätzlichen Nebenscheinwerfer hinzugenommen werden? Für Mehr Sicherheit würden wir diese Option auch gerne bezahlen, aber es lässt sich nicht kombinieren!

 

Fehlendes Zubehör in der Aufpreisliste.

  • Bei einem UVP Preis über 190.000.- Euro (Stand Q2-2023) ist es unverständlich, warum serienmäßig keine Alarmanlage vorhanden ist, oder zumindest als Zubehöroption mit angeboten wird. Bei anderen Wohnmobil-Herstellern wird die Alarmanlage serienmäßig mitgeliefert.
  • Eine Zentralverriegelung wird überhaupt nicht als Option angeboten, bei anderen Premium-Anbietern ist sie serienmäßig vorhanden.
  • Bei anderen Premium-Wohnmobil-Herstellern wird die Aufbautür auf der Beifahrer Seite durch einen Dämpfer geschützt, sodass die Tür bei einem leichten Windstoß nicht zuklappen kann und ggf. das Fliegengitter zerstört. Das nennen wir mal eine durchdachte Funktion, leider Mangelware bei Hymer.
  • Als Zubehör kann man leider nur eine 200 Watt Solar Anlage bei Hymer bestellen. Äh wie, nur 200 Watt? DAS ist Technik von gestern, andere Hersteller bieten in der Premiumklasse 300 oder schon 400 Watt an. Wir wollten unsere 320 Watt Solaranlage an de EBL im Hymer anschließen lassen, aber der Elektriker hat uns davon abgeraten, da die Leitungen nicht für mehr als 200 Watt ausgelegt sind (Stichwort: Technik von gestern)! Hier bleibt nur der Weg, sich selber um aktuelle Technik zu kümmern, siehe unser Kapitel „320 Watt Solaranlage“ zuvor.

 

Fehlendes Innenraum-Zubehör (Premiumartikel gibt es nur bei der Konkurrenz).

  • Hymer SonnenblendeKann es sein, dass die beiden Sonnenschutzblenden noch aus dem letzten Krieg stammen? Moderne Premium-Wohnmobil (sogar in der Mittelkasse) besitzen ausziehbare Sonnenblenden-Rollen.
  • In der Wohnmobil-Premiumklasse ist eine Dunstabzugshaube in der Küche mit Abzug nach draußen Standard, leider nicht bei Hymer B-ML-I 780.
  • Und da wir gerade in der Küche sind, an der linken Seitenwand neben dem Kochfeld ist kein Regal oder ähnliches vorhanden. Hier muss der Kunde für sehr viel Geld selber ein Hymer-Spezial-Zubehör (extra teuer) kaufen. Wir denken, dies macht in der Mittelklasse vielleicht Sinn, aber die Käufer von einem Hymer B-ML-I 780 geben extra viel Geld aus, um sich gerade NICHT um solche einfachen Dinge kümmern zu müssen, oder?
  • Außerdem fehlt in der Heckgarage eine zusätzliche Steckdose für 12 Volt, die man später selber (?) nachrüsten muss! Auch diese geringen Mehrkosten hätte Hymer gleich ab Werk mitliefern müssen.
  • Was aus unserer Sicht ziemlich unverständlich ist, dass im Schlafbereich alle Hängeschränke sehr spitze und scharfe Kanten besitzen. Wer nachts im Dunkeln aufstehen muss, kann sich leicht verletzten. Unsere Erfahrungen mit unserem EuraMobil Profile T695 (Wohnmobil der Mittelklasse) zeigen, dass andere Hersteller sich mehr Gedanken machen und es besser gelöst haben.

 

PositionslichtHymer legt keinen Fokus auf Sicherheit …

  • Warum es hinten, am Ende des Wohnmobil, keine beleuchten Positionsleuchten gibt, die beim Rückwärts fahren abends bzw. nachts das Ende des Wohnmobiles anzeigt, ist mir bei dem Preis unverständlich. Hier hat unserer Meinung nach das Modell auf Masterline-Basis sich in den letzten Jahren nicht weiterentwickelt.
  • Ebenfalls schade ist, dass alle Hymer-Wohnmobile auf Mercedes Sprinter Basis keine Rückfahrkamera mit Rückspiegel-Funktion besitzen. Wer einmal in den Genuss von diesem Komfort gekommen ist, möchte diesen „Luxus“ nicht mehr missen wollen. Warum die Rückfahrkamera bei Mercedes keine Hilfs- und Seitenlinien auf dem Display anzeigt, fragt sich jeder, der ein neuwertiges Mercedes PKW fährt.
  • Die Sicherheit würde auch durch ein Birdview / Drohnenview 360 Grad rundum Kamerasystem erhöht werden. Klar, andere Hersteller bieten dies serienmäßig an, wieso Hymer nicht?
  • Warum bei dem aktuellen Hymer B-ML-I 2022/2023 Modell keine modernen LED-Rückleuchten einsetzt werden, weiß wahrscheinlich nur der Rot-Stift in der Hymer-Hauptzentrale. Andere Hersteller sind hier auch deutlich weiter …
  • Letzter Punkt zum Thema Sicherheit, dann möchten wir auch nicht weiter darauf rumreiten ist das Hymer MBUX Navigationssystem, leider ohne LKW-Funktion. Frage, was nutzt mir ein PKW-Navigationsgerät, dass mich über Brücken leitet, die nur bis zum 3,5 Tonnen freigegeben sind? Ich benötige auch keine PKW-Parkplatzsuchfunktion. Ein zusätzliches Camper- oder LKW-Navigationsgerät ist nötig.
  • Vorne sind keine Einparksensoren oder wie bei den anderen Wohnmobilen in der Klasse üblich, Kameras vorhanden. Obwohl der Hymer B-ML-I 780 seit 2019 gebaut wurde, hat Hymer dieses Problem nie behoben, wahrschleich weil es genug dumme Käufer gibt, die dass einfach hinnehmen…

 

Hymer und die vielen Kleinigkeiten….

  • Die Neungang-Automatik bleibt bei Tempo 100 Km/h immer (!)  im achten Gang hängen. Über das Lenkrad-Schaltpaddel reagiert das Getriebe in dieser Situation nicht und ein manuelles Hochschalten ist nicht möglich.
  • Bei Tempo 100 Km/h auf der Autobahn, muss man das MBUX-Sprachsteuerung-System anschreien, damit es nach den 3. oder 4. Versuch versteht, was man möchte.
  • Das MBUX läuft im Stand (bei ausgeschalteten Motor) ca. 30 Minuten, bevor es sich automatisch ausschaltet, obwohl eine dicke fette Aufbaubatterie ab Werk vorhanden ist. Aber leider kann nicht umgeschaltet werden. Warum ist das bei anderen Herstellern möglich?
  • Hinzu kommt der Ärger mit dem Zündschlüssel, der nie richtig erkannt wird und man mehrmals auf den Zentralverriegelung-Knopf am Zündschlüssel drücken muss, bevor die Bordtechnik weiß, das man losfahren möchte.

 

Hymer, bitte erklären…

  • Vielleicht kann uns ein Architekt oder Konstrukteur vom Hymer erklären, wieso ein Zwangsbelüftungskamin (für Frischluft) von innen nach draußen, hinten in dem (!) Hängeschrank gesetzt worden ist? Wie soll das funktionieren? Wenn wir in den Jahresurlaub fahren, ist der Schrank bis oben hin voll mit Anziehsachen. Hinzu kommt, dass vorne die Schranktür geschlossen ist. Wie zum Teufel soll so „Frischluft“ über diesen Weg in das Wohnmobil gelangen?

 

  • Hinzu kommt, dass durch die Fehlplanung kein großes Solarpanel auf dem Dach montiert werden kann!

 

  • Außerdem ist die Bordtechnik-Bedienung nicht intuitiv, beispielsweise ist der Schalter für den Wechselrichter im Küchenhängeschrank, hinter den Gläsern versteckt. Warum kann Hymer in der Topbaureihe nicht die komplette Bordtechnik-Bedienung an einer Stelle verbauen, so wie ALLE anderen Wohnmobil-Hersteller es auch tun? Unser Hymer befindet sich in der neusten 4. Generation, da sollte es doch Hymer schaffen, diese Fehler und Kleinigkeit bei der aktuellen Generation zu ändern, oder? Ach ich hatte vergessen, der Bonus für die Geschäftsleitung würde dann kleiner ausfallen … nee, dann sollte Hymer auch dabei bleiben und zusehen, wie anderer Markenhersteller es besser machen.

 

Jaja, die Testberichte….

In Testberichten oder YouTube-Videos werden unsere Kritikpunkte, siehe oben natürlich nicht erwähnt.

Aber, auch die ProMobil Redaktion hat einiges zu meckern und bestätigt unsere Erfahrungen von oben. Den Artikel (https://www.promobil.de/einzeltest/hymer-b-klasse-modern-comfort-i-580/)  sollte man auf jeden fall lesen.

Man sieht deutlich, dass das B-Klasse Masterline Modell sich seit 2019 nicht groß verändert hat, bis auf minimale Kleinigkeiten (die ebenfalls Kinderkrankheiten haben).

 

Fazit

Die Hymer Masterline Serie ist eines der meisterverkauften Wohnmobilen in Deutschland. Was heißt das genau?

Richtig, nur weil 4 Mio. Trabis verkauft wurden, ist es nicht automatisch das beste Auto der Welt. Gleiches gilt auch für Wohnmobile.

Im Vergleich zu anderen Premium-Wohnmobil Hersteller wirkt der Hymer altbackend und technisch veraltet. Im ersten Geburtsjahr 2019 war der Hymer B-ML-I 780 noch das Referenzmodell und wurde mit Auszeichnungen und Lob überschüttet.

Hymer hat sich leider jahrelang auf dem Erfolg ausgeruht und das Wohnmobil nicht wirklich weiterentwickelt, wie oben an den Beispielen aufgezeigt. Sollte hier Hymer nicht im Modell 2024 nachbessern, denken wir, dass die Verkaufszahlen nach unten gehen werden.

Nach 6 Monaten Hymer B-ML-I 780 haben wir uns entschieden, dass die vielen kleinen negativen Punkte (Link zur Tabelle) in Summe einfach zu viele sind. Besonders für den Preis!

Unsere Ansprüche an einem Premium-Wohnmobil ab 190.000.- Euro sind einfach höher und deshalb haben wir das Wohnmobil wieder verkauft.

Das es viel bessere Premium-Wohnmobile für den Preis gibt, zeigt unser neues Luxus-Wohnmobil für Kenner.

 


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